Anziehhilfen

Selbstständigkeit ist das gesamte Leben hindurch ein wichtiges Thema. Wenn das Alter, Erkrankungen oder körperliche Beeinträchtigungen unsere Bewegungen und Kraft einschränken, wollen wir trotzdem unsere Autonomie so weit es geht beibehalten.

Gerade bei den engen Kompressionsstrümpfen reichen häufig Kraft und Beweglichkeit nicht mehr aus, um sie anzulegen. Es braucht Stärke in den Händen und Armen, um die Strümpfe gleichmäßig und ohne Falten hochzuziehen und genug körperliche Flexibilität, um mit den Händen bis zu den Füßen zu gelangen.

Ist einer dieser Faktoren nicht gegeben, dann sind Anziehhilfen für Stützstrümpfe die praktischen Helfer für einen selbstbestimmten Alltag. Sie ermöglichen das eigenständige Anlegen der Stützstrümpfe durch einfache, aber effektive Mechanismen. Die Nutzung ist sehr leicht zu erlernen.

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Wie funktioniert eine Anziehhilfe für Stützstrümpfe?

Anziehhilfen sind Vorrichtungen, die fehlende Kraft oder körperliche Unbeweglichkeit kompensieren. Mittels einfacher Schritte bereiten Sie die Anziehhilfe mit dem Kompressionsstrumpf vor, um ihn dann einfach überzuziehen.

Die Anziehhilfe …

  • … greift und dehnt den Stützstrumpf.
  • … ermöglicht, den Stützstrumpf über die Ferse zu ziehen.
  • … vermeidet Reibung an der Haut beim Schieben oder Zurechtrücken des Strumpfes.
  • … unterbindet Faltenbildung und Einschnürungen.

Ohne fremde Hilfe Stützstrümpfe anziehen

Kompressionsstrümpfe müssen perfekt sitzen, ohne Falten oder Stoffröllchen zu bilden und ohne an der Haut zu reiben. Sitzen sie falsch, kann dies unangenehme Folgen haben, wie etwa Einschnürungen, schmerzende Abdrücke oder Hautirritationen. Natürlich können die Kompressionsstrümpfe auch nicht vollumfänglich wirken, wenn sie nicht gut sitzen.

So funktionieren die verschiedenen Anziehhilfen:

Magnide-System

Das Magnide-System ist eine flache Anziehhilfe aus festem Segeltuch mit besonders glatter Oberfläche. Sie ist klein und kompakt zusammenfaltbar. So nehmen Sie sie einfach in der Handtasche überall hin mit.

Mittels Magneten wird ein Schlauch geformt, der als Gleithilfe dient. Mit ihm positionieren Sie den Stützstrumpf perfekt am Fuß. Ist der Strumpf über die Ferse gezogen, entfernen Sie den Magnide-Schlauch einfach wieder mit der Frontlasche.

Danach ziehen Sie den Strumpf vorsichtig und gleichmäßig mit den Händen am Bein hoch, am besten mit Gummihandschuhen, die Sie ebenfalls bei uns bestellen können.

Die Magnide-Anziehhilfe ist auch beim Ausziehen des Kompressionsstrumpfes dienlich.

Handschuhe

Mithilfe spezieller Gummihandschuhe streifen Sie den Strumpf am Bein nach oben, ohne Falten zu bilden. Dank der hohen Hafteigenschaften des Gummimaterials müssen Sie weniger Kraft aufwenden.

Achten Sie darauf, Strümpfe oder Strumpfhosen nicht am Bündchen oder an der Spitze zu ziehen, sondern flach am Beinmaterial. Sonst drohen die Strümpfe, die eigentlich eng anliegen sollen, auszuleiern.

Butler

Bei stärkeren Bewegungseinschränkungen oder einer merklich reduzierten Greifkraft helfen die umgangssprachlich „Butler“ genannten Anziehhilfen. Auf den dünnen Metallgestellen wird zunächst der Strumpf komplett aufgezogen. Der Fuß wird aus bequemer Höhe hineingesteckt – ganz ohne schweres Dehnen des Strumpfes oder starkes Beugen.

An den beidseitig angebrachten Handgriffen wird der Butler entlang des Beines nach oben geführt, wobei sich der Stützstrumpf glatt und ohne Falten über die Haut legt. Dank dieser Anziehhilfe können Sie Ihre Stützstrümpfe bequem im Sitzen anlegen.

Es gibt auch höhenverstellbare Butler sowie Varianten für Hosen mit zwei Beinvorrichtungen.

Wann ist eine Anziehhilfe sinnvoll?

Verschiedene Gründe können dazu führen, dass eine Anziehhilfe für Kompressionsstrümpfe notwendig wird.

Bewegungseinschränkungen oder Kraftverlust entstehen unter anderem durch:

  • Adipositas
  • Verformende Erkrankungen, Schwäche der Hände
  • Entzündliche oder verschleißende Gelenkerkrankungen (Rheuma, Arthrose, Arthritis)
  • Fehlbildungen und Behinderungen
  • Lähmungserscheinungen
  • Folgen von Verletzungen, Operationen und Amputationen
  • Versteifungen der Wirbelsäule, Hüft- oder Kniegelenke

Tipps zum Ankleiden mit der Anziehhilfe

Wenn Sie einige hilfreiche Hinweise beherzigen, vereinfachen Sie sich den Alltag mit Kompressionsstrümpfen:

  • Ziehen Sie morgens als Erstes Ihre Stützstrümpfe an.
  • Verwenden Sie Puder, um Kleben und Reiben zu vermeiden.
  • Ziehen Sie den Strumpf schrittweise von unten nach oben an: zuerst die Zehen, dann die Ferse, gefolgt von den Etappen Unterschenkel, Knie und Oberschenkel.
  • Glätten Sie Falten von unten nach oben, um keine neuen Falten durch Materialüberschuss zu bilden.
  • Sie sollten Kompressionsstrümpfe auch wieder schrittweise von oben nach unten ausziehen, anstatt am Fußende zu ziehen.
  • Verwenden Sie, wenn nötig, Anziehhilfen wie Handschuhe, Schläuche oder Butler.

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für Anziehhilfen?

Wenn Sie Kompressionsstrümpfe nicht mehr selbstständig anziehen können, erstattet Ihnen die Krankenkasse die Kosten für eine passende Anziehhilfe.

Gesetzlich Versicherte

Bestimmte Anziehhilfen sind im Hilfsmittelverzeichnis der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) aufgeführt. Sie können übernommen werden, sofern ein Rezept vom Arzt vorliegt.

Privatversicherte

Liegt ein Privatrezept (ärztliche Verordnung) vor und wurde es im Versicherungsvertrag festgelegt, dann wird auch hier eine Anziehhilfe von der privaten Krankenkasse erstattet.

Im Pflegefall

Ob eine Anziehhilfe als Pflegehilfsmittel übernommen wird, entscheidet die gesetzliche Pflegekasse.

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